Samstag, 29. September 2007

Day #70-73 Arbeit, SEO

Viel zu tun es gibt! Anscheinend sind hier hochqualifizierte Arbeitskräfte sehr rar, ich bin bei weitem nicht hochqualifiziert, aber ich habe hier so viel zu tun, dass ich durchaus für die Einführung eines 36-Stunden-Tages wäre. Vorallem ist meine Bezahlung sehr leistungsorientiert, d.h. faul sein und Zurücklehnen ist möglich, wirkt sich allerdings auf die Bezahlung aus, das hat seine Vor- und Nachteile...

Ich lerne hier auf jeden Fall weitaus mehr, als beim letzten Job und genieße den Fluch/Segen von Verantwortung in seinen vollen Zügen: Mit dem Geld von Kunden "herumspielen" macht durchaus Spaß, aber dafür werden Fehltritte drakonisch bestraft. Welcher Kunde mag schon Gefühl, sein Geld zum Fenster rausgeworfen zu haben? Ich kann das durchaus verstehen, allerdings gibt es Dinge, die man leider nicht garantieren kann, vorallem im SEO-Business. Wer für wöchentliche £10k Top-Ergebnisse in den Google-Serps garantiert, ist nicht seriös, -dennoch machen es viele. Und leider wollen das Kunden auch genau hören, am besten sind die Erfolge sogar unmittelbar, direkt und langfristig nachhaltig für geringes Geld zu garantieren... Denn zum Glück gibt es ja gerade bei Money-Keywords fast keine Konkurrenz, da kann man sich problemlos zurücklehnen und sich auf seinen Lorbeeren ausruhen. Die Konkurrenz wartet zum Glück immer, das ist wie im Kino, wenn die romantische Liebeszene in mitten einer großen Angriff/Kampf-Szene stattfindet und romantische Helden sich minutenlang der Poesie widmen, da warten die Bösewichte auch immer, schießen daneben oder machen schlichtweg nichts.
Wenn dann noch eine Dritte Partie (Tante G.) dazukommt, die gerne möchte, dass am besten garnichts optimiert wird und deswegen dauernd die Spielregeln des ganzen Affentanzes ändert, -dann ist dieser Wettbewerb so dynamisch, dass man noch nichteinmal garantieren kann, dass morgen der Tag nach heute ist...

Aber genau das macht die Geschichte auch so interessant; wenn das alles so einfach wäre, dann könnte ja jeder selbst "ranken". Da dies dann jeder könnte, wären die Spielregeln wieder gleich und damit würden sich die Spezialisten wieder abheben. Ergo: Ganz egal, wie die Spielregeln sein werden, ganz egal, wie Google seinen Algorithmus weiter verbiegen wird, es wird zwangsläufig immer SEO geben. Der Glaube an ein freies, rein qualitatives Ranking ist illusorisch, ab dem Moment, in dem Geld ins Spiel kommt, sind wir Menschen nunmal Egoisten. Und warum sollte Shop A auch nicht wollen, dass er vor Shop B gelistet wird?

Und bevor jetzt der Glaube aufkommen sollte, dass SEO irgendetwas an der Qualität der SERPs verfälscht, die Antwort ist ein klares: "Jain". Gutes Whitehat-SEO unterscheidet sich massiv vom Blackhat-SEO: Ersteres bietet für den User einen echten Mehrwert, die Qualität einer Seite wird maßgeblich verbessert, Seiten mit besserem Content (bis hin zu validem HTML) werden hierbei durch SEO-Techniken auch langfristig besser gelistet. Mit letzterem wird das Web immer zu kämpfen haben: Spammer, Cracker und Verbrecher überladen das Web mit Müll, lassen Botnetze Spam verschicken oder Gästebücher vollspammen, hacken Server um Backlink-Scripte zu installieren oder schießen die Konkurrenz per DDOS-Angriff einfach aus der Umlaufbahn. Man muss sich halt irgendwann einmal entscheiden, auf welcher Seite man stehen will, aus als SEO.

Hat irgendwer Bock hier rüberzukommen? Es ist hier gerade eine überaus gut bezahlte Stelle für IT-"General-Specialists" (sic) ausgeschrieben. "Herausragende Kenntnisse" (ich hasse diesen Satz) in [Linux, Unix, Security, Administration, Programming] sind dafür jedoch Pflichtprogramm. (Insider: Nur für Jörns). Dafür gibts dann auch richtig Knete.

Genug jetzt. Web-Hypes am Rande: Googelt mal nach "Jesus+lol". Gewisse Soziale Netzwerke und Fun-Seiten sind voll damit, lol




Dienstag, 25. September 2007

Day #69 Fundstücke!

Möchte jemand eine Raketenbasis kaufen?

Interessanter Artikel über London. Vielleicht ein bisschen zu negativ. ;P

Zu lange am Computer: Kopfschuss! Es gibt Dinge...

Google korrigiert! -Jeder Kommentar ist mir hier zu gefährlich-
EDIT: Google hat's gelöscht! Bis gestern hat Google noch etwas anderes vorgeschlagen...

Von Campaignagainstreallife.com gibt es eine gute gemachte Persiflage des relativ bekannten Dove-Clips "Dove Evolution"

Montag, 24. September 2007

Day #68 Life Hacking in UK 1

Es gibt viele Hacker, die Computersysteme überwinden und vollends zu verstehen versuchen und es gibt Hacker, die ganz andere Systeme überwinden. Einer meiner Arbeitskollegen ist ein solcher. Ich nenne das "Life Hacking", was er so treibt und werde mal von zwei seiner kritischsten Sicherheitslücken berichten:

Hack #1
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Applikation: Sainsbury's
Class: Super Market
Size: £8.6 billion
Importance: Critical
Notes: This system is developed as a high traffic system which serves tenthousands of users per day
Bug Status: Fixed

Sainsbury's gibt stets diese mir so verhassten "Nectar-Cards" aus. Über diese Karten lassen sich (abgesehen davon, dass Sie jeden Kunden zum gläsernen Kunden machen, die Adressen verkaufen, für Spam sorgen und Privatsphäre mit den Füßen treten, auch) "Punkte sammeln". Kunden bekommen pro Einkauf eine bestimmte Anzahl von Punkten, die sie innerhalb von drei Monaten einlösen müssen, bevor diese wieder verfallen. Altes Prinzip. Prima Kundenbindung, prima Verhaltensanalyse. Stasi 2.0 eben (sorry Martin!)

Mein Arbeitskollege hat die Punkteverteilung der Sainsbury's- Produkte analysiert und letztens festgestellt: Es gibt einen ungeprüften Parameter im Bananen- und Obstbereich! Es ist nicht geregelt, wieviele Bananen-Objekte ein User erwerben darf!
Man sollte Parameter eben niemals ungeschützt akzeptieren! Anscheinend hat sich der Verkaufsleiter keine Gedanken gemacht, als er bei einer Sonderaktion die Nectar-Punkte verdoppelte! Leider waren die aus mehr als sieben Paketen "Organic-Bananen" generierten Punkte mehr wert, als sieben Pakete "Organic-Bananen". Klassischer Loop. Magic-Spieler wissen, was ich meine... Banana-Overflow!

Also ist er in den Laden und hat sämtliche Bananen gekauft, d.h. ALLE, die noch da waren! Direkt vor dem Laden, hat er diese dann ganz nach Open Source-Manier an andere (verwunderte) User verschenkt. Gekostet hat ihn der Spaß nichts und es hat ganze zwei Stunden gebraucht, bis Sainsbury's diese schwerwiegende Lücke gefixed hat. Brillianter Hack.

Bananas want to be free!


Hack #2
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Applikation: Royal Mail
Class: Postal Service
Size: £9.056 billion
Importance: Critical
Notes: High traffic messaging system, serves more than ten millions messages per day
Bug Status: Open(!)

Das System ist sehr anfällig auf dem Gebiet der ungeschützten Informationsübermittlung. Postkarten lassen sich durch einen Bug in der Art der Zustellung seiner Meinung nach weltweit, kostenlos versenden. Der Trick ist einfacher, als man glaubt:
A sendet an B eine unfrankierte Postkarte (gerne auch aus Übersee). Der Postbote klingelt bei B und fragt: "Hey, ist das ihre Postkarte? Wenn ja, müssen Sie das Porto nachzahlen!" B liest sich die Karte durch, grinst und sagt: "Nö, Sorry, das ist nicht für mich." Sache erledigt. Die Karte wird von der Post wieder eingezogen, weggeworfen und niemand kümmert sich weiter darum. Dass die P0s1k4r13 ihre Information bereits schon lange übermittelt hat, interessiert niemanden...

Bis zum nächsten mal wieder bei "...Life Hacking in UK"!

Sonntag, 23. September 2007

Day #65 - 67 Neuer Job

Mein neuer Arbeitsplatz! ;P

Ich habe jetzt meinen Arbeitsplatz gewechselt, d.h. ich arbeite von jetzt in einer anderen Firma, die mir insgesamt mehr bietet, als die vorige. Mein Arbeitsumfeld ist jetzt weitaus Web-lastiger, was mir sehr zu gute kommt. Ist vielleicht etwas traurig wegen der netten Kollegen, die ich kennengelernt habe, aber: Es war eine schöne Zeit ... und es gibt nun mal Angebote, die man nicht ausschlagen kann!

Ausserdem: "Was ist schon Vertragsbruch?" (Insider)

Donnerstag, 20. September 2007

Day #62-64 Tai Chi, Martial Arts, Programming

Das Tai Chi gestern war sehr interessant und voller pragmatischer Weisheiten. Der Lehrer ist noch relativ jung, aber dennoch sehr erfahren. Folgende Dinge konnte ich "mitnehmen":

  • Es geht immer um Ausgeglichenheit. Ist eine Seite zu stark, ist die andere zu schwach.
  • Präzision ist besser als Komplexität.
  • Entspannung ist besser als Anspannung.
  • Mit einer Gefahr zu rechnen, heisst nicht, angespannt zu sein.
  • Eine Abwehr kann auch ein Angriff sein.
  • Tai Chi ist Kung Fu. Kung Fu ohne Tai Chi ist kein Kung Fu, sondern Prügelei.
  • Wer im Gleichgewicht ist, kann aus jeder Position angreifen, "even from one inch distance"
  • Wer in seiner Mitte steht, kann Angriffe aus jeder Position verteidigen.
  • Flow (Fluss), Bewegung und Gleichmäßigkeit ist wichtig. (Abrupte) Unterbrechungen unterbrechen den Chi-Fluss.
  • Langsam und gut, ist besser als schnell und nicht-gut.


Als ich dann abends in meiner Bett-Lektüre "The Laws of Simplicity" von John Maeda versunken bin, habe ich einige Parallelen zwischen "guter Software-Entwicklung" (TM) und Martial Arts gefunden:

  • Beispiel Google.de: Augenscheinliche Simplizität schlägt Komplexität: www.yahoo.de
  • Guter Programmcode braucht seine Zeit. Beeilt man sich, erhöht sich die Fehleranzahl, was zu zeitintsiverem Debugging führt. "Wenn du es eilig hast, geh langsam." Altbekannt und wahr.
  • Eine Fokussierung auf einige bestimmte Features einer Software verhindert zu sehen, welche anderen Bereiche kränkeln.
  • Was bringt das beste Feature, wenn niemand dein Programm bedienen kann?
  • Nochmal Konfuzius: "Wer das Ziel kennt, kann entscheiden. Wer entscheidet, findet Ruhe. Wer Ruhe findet, ist sicher. Wer sicher ist, kann überlegen. Wer überlegt, kann verbessern." (d.h. im nächsten Release alles besser machen...)
  • Zur Unterbrechung des Chi: Wenn ich programmiere, dann gerate ich oft in eine Art "Sog". ich denke, alle Programmiere kennen das: Die Zeit vergeht im Fluge und wenn man "aufwacht" hat man einiges an Arbeit erledigt. Wird dieser Flow jedoch unterbrochen, brauche ich oft sehr lange um wieder dorthin zurück zu finden. Manchmal finde ich gar nicht zurück. Dann schlaf ich eine Nacht darüber und am nächsten Tag klappt es wie von selbst...
  • Entspannung ist besser als Anspannung: Ok, das kann man auf sehr vieles beziehen, aber ich hasse es, z.B. wenn mir jemand beim Programmieren über die Schulter guckt, wenn ich einen knappen Zeitplan habe oder sonstwie unter Druck bin. Vermutlich gibt es deswegen auch für Google- Mitarbeiter Massagebänke und Entspannungsräume. *neid*
Ich weiss, dass viele dieser Weisheiten sich auf diverseste Dinge im Leben beziehen lassen, aber gerade die so geschätzte Fehlerfreiheit bei Computer-Programmen und die Präzision bei Martial Arts (vorallem bei Kendo & Iaido) zeigen mir, wie verwandt diese Bereiche doch eigentlich sind. Dem Einen mag dies vielleicht schon länger bekannt gewesen sein, -mir ist seit dem gestrigen Tai Chi (gefolgt von John Maeda) eben eines klar:

Software Development ist Martial Arts. "Compu-Do" sozusagen ;-)

Montag, 17. September 2007

Day #61 Plane-Advertising, Beggar-Marketing

Werbung im Luftraum!

Der genaue Fachterminus für diese Form von Werbung ist: "Luftwerbung", oder "Bannerschlepp". Über dem Strand von Brighton ist ständig eines dieser Werbeflugzeuge geflogen und hat für "Digital.com" geworben. Ich habe mir dabei gedacht: "Lohnt sich das wirklich?" ... Und einfach mal nachgerechnet:

Reichweite:
Auf dem Strand waren an besagtem Samstag sehr viele Menschen. Ich schätze auf über 40.000, maximal 50.000, die aktuelle Rekordanzahl waren wohl 250.000 Menschen bei einem Festival, als das "Fatboy Slim Gig" in Brighton veranstaltet wurde. Über die bei YouTube verfügbaren Videos kann man sich einen ganz guten Überblick verschaffen, wieviel 250.000 Menschen sind. Da Brighton insgesamt ungefähr 150.000 Einwohner hat und zusätzlich sehr viele Touristen anzieht, denke ich, dass 50.000 Menschen am Strand (zur Hauptzeit), eine realistische Best-Case Schätzung ist.

Was kostet so ein Bannerschlepp? Google gibt mir Auskunft: 3x2 Stunden Bannerschlepp für nur 2975 Euro (inklusive MwSt) + Anflugkosten. Also ungefähr 3000 Euro!
D.h. der theoretische Tausender-Kontakt-Preis (TKP) liegt bei ca. 60 Euro, -ob das wirklich gut ist, kommt ganz auf die Conversionrate, bzw. auf die real daraus generierten Page Impressions an.

Frage: Wieviel Prozent der Menschen am Strand vom Brighton besuchen die Hompepage des Advertisers? Annahme: Alle Menschen haben die Werbung am Himmel gesehen, ohne Ausnahme. Meine Schätzung: Weniger als 0,1%. Weder ist die Zielgruppe für diese digitale Produkte aktiviert ("Urlaub", oder "Langnese", etc. wäre theoretisch erfolgreicher), noch hat jeder Lust erst ins Internet zu gehen, um seine Neugier zu befriedigen (um zu sehen, was digital.com ist, etc.). Daher: 0,05% Kontaktrate sind mMn halbwegs realistisch, -leider liegen mir hier keine konkreten Zahlen vor.

Tatsächlich generierte Page Impressions:
Höhe der Reichweite: 50.000 Menschen am Strand + 50.000 andere Menschen in anderen Städten, anderen Gebieten, etc. da das Flugzeug mit Sicherheit nicht nur in Brighton vorbeifliegt. = 100.000 Erreichbare Menschen.
Multipliziert mit der Kontaktrate von 0,05% ergibt dies 500 Page Impressions. D.h. im Klartext: 500 Menschen, die dieses Flugzeug gesehen haben, schauen sich zu Hause digital.com an.

Was steckt hinter der Domain? -Leider ersteinmal nichts. Hewlett Packard hat nämlich vergessen, z.B. via .htaccess die Domain bei Zugriffen ohne "www" auf den vollen Namen mit "www" weiterzuleiten. Gibt man den vollen Domainnamen an, gelangt man auf eine Produktseite von HP, die Computer, Notebooks, Drucker, etc. anbietet. Das wiederum besagt, dass es sich bei dieser Kampagne nicht um irgendeinen "Reminder" handelt, wie es z.B. Coca Cola macht (nach dem Motto: "Hallo! Uns gibt es auch noch!", ohne konkrete Verkaufsabsicht), sondern um eine ganz klassische Kampgagne mit Verkaufsabsicht handelt.

Conversion Rate: Wieviele Besucher der Internetseite kaufen dann auch tatsächlich ein HP-Produkt? Conversion Rates sind von Seite zu Seite unterschiedlich, aber auch hier vermute ich auch auch weitaus weniger als 1%, ich schätze zwischen 0,01 und 0,05%. Bei fünfhundert noch immer nicht aktivierten Benutzern (denn schließlich ist der User ja aus Neugier auf der Seite, nicht mit Kaufabsicht).

Verkaufte Produkte: Im besten Fall verkauf hier HP pro Flug ein halbes Produkt, -oder alle zwei Flüge Eines.

Fazit: Bei 6000 Euro Werbeausgaben pro generiertem Kunden ... und einem Produktpreis für Computer und Notebooks von ca. 2000 Euro: Brilliant! Für mich klingt das wie ein Griff ins Klo. Aber vermutlich hatte das Marketing hier noch etwas anderes vor: Vielleicht doch ein Reminder, oder zuviel Budget in diesem Quartal, oder nur einen Reichweiten-Test... Who knows?

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Etwas ganz anderes: Hier Hatte ich schon vom Profi-Penner (PP) berichtet. Jetzt habe ich jedoch einen Penner nach seinen Einnahmen befragt und dieser hat mich an den Daten seines Controllers teilhaben lassen:

Q: "Wieviel verdient man als Penner in Brighton:"
A: "Nicht viel, max. 15 Pounds am Tag."
Q: "Wieviel könnte man hier machen?"
A: "Wenn man gut ist, mindestens 25..."
Q: "Wie kann man den mehr verdienen?"
A: "London Victoria! Da kann man richtig absahnen!"
Q: "Das dachte ich mir schon... Wieviel kann den dort ein richtiger Profi verdienen?"
A: "Wenn man alles richtig macht, mindestens 50 Pounds am Tag!"
...

Ich hatte ja ungefähr 235 £ an Tageseinnahmen geschätzt, vermutlich lag' ich damit etwas hoch, aber realistisch sind 100 £ pro Tag (für einen Profi) allemal. Jetzt habe ich nur die Bestätigung dazu von Penner-Seite...

Day #60-61 Brighton

Ich war am Samstag am Meer (in Brighton) und habe ein paar Fotos gemacht. Leider habe ich hier nur ein paar Low-Res Bilder, die "guten" Bilder folgen später! Ein Klick auf die jeweiligen Bilder, läd eine Vergrößerung. Und Sorry, für die Schiefen Horizonte, - hatte keine Zeit für Photoshop...

Strand ohne Sand.


Steg mit Algen

Schöne Perspektive.

Abendlicher Atompilz am Strand.

Auch in UK gibt es Sonne!

Bäume sind hier jedoch "LOST".

... mehr gibts später!

Samstag, 15. September 2007

Day #59 Vorstellungsgespräch

Ich muss vom gestrigen Abend erzählen, ich hatte schließlich ein kleines Vorstellungsgespräch! Das ist ein verrückter Laden, oh my god! Der Chef ist ein Israeli (für Insider: Ein zweiter Daniel, nur nicht persisch) und sehr sympathisch. Es ist mir um ehrlich zu sein, auch noch nie passiert, in einem Bewerbungsgespräch eine halbe bis ganze Flasche Wein zu trinken... Wir haben ohne Pause geredet, fast fünf Stunden. Dazu hat er unerbittlich sämtliche Details seiner Produkte erläutert und besten Wein serviert. Manchmal ist es eben wichtig, auch mal seine Fresse zu halten... Von seiner Art her, ist er der typische Lebenskünstler: Chaotisch, intelligent, irgendwie auch abwartend/lauernd und mit dem untrüglichen Gespür für Geld versehen. Ich habe schließlich auch die Gabe, immer nur verrückte Menschen kennenzulernen. Trotz der offensichtlichen Chaotik, beschäftigt der Kerl ca. 20 Programmierer und besitzt ein sehr interessantes Produkt -portfolio, von klassischem Hosting bis hin zur Entwicklung komplexester Applikationen und Plattformen. Glücklicherweise auch Suchmaschinenoptimierung und online Marketing, -d.h. hier fühle ich mich sofort zuhause. Im Gegensatz zu meinem jetzigen Unternehmen gibts hier eine ganz gute Bezahlung, das macht das die Sache besonders attraktiv. Auf der anderen Seite habe ich auch schon einiges aus meiner Erfahrung mit solchen Menschen gelernt: Nicht alles was glänzt, ist Gold. Und manchmal ist Sicherheit und gute Absprache, etc. viel wichtiger als ein super-freshes Arbeitsumfeld. Daher lasse ich mir jetzt erstmal Zeit, spreche nochmal am kommenden Mittwoch über weitere Details und werde mich dann an meinen jetzigen Chef wenden und vielleicht meine Zeit ersteinmal nur Splitten, d.h. zwei Tage hier arbeiten, drei Tage dort arbeiten, oder so. An mir ist der Israeli sehr interessiert, ich passe anscheinend genau in sein Schema.

Wir werden sehen! Es ist immer gut, die freie Wahl zu haben!

Freitag, 14. September 2007

Day #58 Kendo & Pubbing

Als mich heute morgen mein Handy mit Jan Delays Klängen von "im Arsch" geweckt hat, dachte ich mir: "Ja, genau so fühle ich mich. Danke für die Info!". Auch der fette Wadenkrampf (linke Kendo-Wade), den ich dann beim Aufstehen hatte, lies den Tagesbeginn nicht wirklich positiv erscheinen. Die Story ist folgende: Gestern hatte ich ein interessantes "Aufnahmeritual" in einem sehr netten Kendo-Club. Die Kendoka dort sind so ziemlich die sympathischsten Menschen, die ich seit langem getroffen habe, das Training hat mir sehr großen Spaß gemacht. Ich habe sogar ein Gastgeschenk bekommen, etc. ... Aber gegen Ende des Trainings hieß es dann: "So und jetzt sollst Du die Chance haben, gegen jeden hier zu kämpfen!" Ich weiß, dass ist eine große Ehre! Aber spätestens nach den ersten fünf Kämpfen war es mir dann genug der Ehre. Es waren dann doch so 14 Runden Ji-geiko a ca. zwei Minuten. Es gibt genug Kendoka, für die das kein Problem darstellt, -für mich waren diese 30 Minuten härter als meine letzten Jahre Kendo zusammen.
Da sind 3o Minuten auch mal eine Ewigkeit. Der einzige Vorteil ist: (Fast) Alle Kendoka sind nach der Zeit erschöpft, so werden die Kämpfe gegen Ende etwas langsamer...
Momentan fühle ich mich wie von einem Bagger überfahren, mein Rechter Arm ist tot und auch das Gefühl einen massiven Trizeps zu haben ist trügerisch, -die Schulter ist nur angeschwollen. :-)
Aber dieses Training war jeden einzelnen blauen Fleck wert! Danach waren wir noch in einem Pub, wie sich das hier gehört und irgendwie bin ich dann noch nach Hause gekommen und habe jetzt lauter Termine, Handynummern und Kendo-Events.

Die nächsten Wochen werden spaßig!

Donnerstag, 13. September 2007

Day #55-57 News

Gähn! Moinsen!

Ich habe jetzt hier ein ganz gutes Wochenprogramm: Dienstags: Iaido, Mittwochs: Tai Chi, Donnerstags: Kendo. Und neuerdings auch ein Fahrrad, mit dem ich jeden Tag zur Arbeit fahre und meine Sachen erledige. Ich hab' jetzt schon ernsthaft überlegt, mir hier ein Auto zuzulegen, hier gibts so schöne, tiefergelegte Schrottkarren für 300 Pounds, ob die jedoch bis Dezember halten, wage ich zu bezweifeln. Ausserdem habe ich so ziemlich gar keinen Bock auf Linksverkehr.
Ansonsten, das Übliche: Bin zur Zeit ständig müde, stehe zu früh auf, gehe zu spät ins Bett. Dazu kommt dann noch der Alkohol, die Drogen ...ähhh ich schweife ab :P

Nö, so schlimm ist es nicht, ich habe hier meinen Spaß, auch wenn ich momentan realisiere, dass meine Wahl des Unternehmens längerfristig nicht mit meinen Interessen deckungsgleich ist. Klaro lerne ich hier viel, -aber ihr kennt mich: Ich will mehr Internet! Mehr Web! Mehr Kekse! :P
Daher habe ganz zufällig entdeckt, dass hier in der Nähe (ca. 250m von meinem Arbeitsplatz) eine SEO-Firma arbeitet. Und weil das so schön ist, habe ich auch gleich am Freitag (d.h. morgen) abend ein Vorstellungsgespräch. Vielleicht wird das etwas, -vielleicht auch nicht. Wir werden sehen.

Greetz,

J

Montag, 10. September 2007

Day #52 - 54 London, Camden, and much fun

Insider: Manchmal sagt ein Frosch mehr als tausend Worte:

Buckingham Palace, nice job

große Hüte!

Offizieller Sprecher des Königshauses


London Eye


gänzlich unbekanntes Gebäude, vermutlich ein Kiosk


Spirit of Cuba, ähh Camden

Plattform 9 3/4, -es gibt sie wirklich...

Für Hacker geschlossen?

Freitag, 7. September 2007

Day #50-51 Sinneseindrücke

Hier ein paar verwirrende Bilder, -meist ohne Bezug, Sinn und Verstand:


Mir wurde hier mein neuer Dienstwagen angeboten:


Ich hab' mich dann doch für dieses Postfahrrad entschieden



Hier?


Tippfehler?

Typisch...


ALLES braucht hier eine Lizenz: Taxis, Pubs, Kiosks ... und Akupunkteure


Immer gut zu wissen!


vier Kilo Basmatireis, £3,39. Das ist gut.


Manche Sachen rund um London haben so einen "postapokalyptischen Touch".
Gefällt mir sehr, -ich mag das. Heruntergekommene Verladekräne, Autofriedhöfe, stillgelegte Eisenbahnwaggons...

Mittwoch, 5. September 2007

Day #48-49 - "Snakes on a plane"


Endlich habe ich dieses Meisterwerk auch einmal gesehen!

Wenn auch nicht ganz vollständig, -mehr hätte ich nicht verkraftet. "Snakes on a plane" ist der Inbegriff aller Filme, deren Titel mehr Inhalt besitzt und verrät, als der gesamte Film. Was der Regisseur nicht beabsichtigt hat: Das ist einer der skurillsten Filme überhaupt, -habe seit langem nicht mehr so sehr bei einem Film gelacht. Der Film handelt tatsächlich nur von Schlangen auf einem Flugzeug. Mehr ist da nicht. Das einzige Problem ist, dass der Film ständig versucht, eine Ernsthaftigkeit aufrechtzuhalten, die er nicht besitzt, was zu unfreiwilliger Komik führt. So vergisst der Film z.B. den eigenen Plot zu hinterfragen z.B. "warum sollten Schlangen Menschen angreifen?", oder "warum bleiben die Passagiere nicht einfach sitzen?". Aber dies kann man diesem Film wirklich verzeihen, immerhin ist das ist tatsächlich der schlechteste-beste Film der Neuzeit, - sein sehr gutes IMDB-Rating von 6,6 hat er wirklich verdient und ganz wie die IMDB-Reviews sagen: Dieser Film lebt durch seine unglaublich trashige Simplizität. Das ist so simpel, so linear so irreal falsch, die Macher dieses Films können dieses Werk eigentlich nicht unabsichtlich so unsinnig gestaltet haben. Ich vermute viel eher, dass da japanische Zen-Meister mitbeteiligt waren, die gesagt haben: "Die Schlange im Schatten des Flugzeuges! Mach' einen Film über nichts mehr, finde nur zu diesen Elementen, vergiss alles andere um Dich herum..." Und eben dieses hat der Regisseur sehr gut umgesetzt, wenn man diesen Film mit dieser Einstellung sieht, ist das Drehbuch sogar durchaus mit Samuel Becketts "Waiting for Godot" vergleichbar ... und findet seinen Inhalt in der vollständigen Leere, dem absoluten Nichts.

Schlangen in einem Flugzeug. Wären das siebzehn Silben, wäre es ein Haiku.

Montag, 3. September 2007

Day #44-47 Besuch aus Deutschland

... Wie der Titel schon aussagt, habe ich zur Zeit Besuch aus Deutschland! D.h. momentan genieße ich diese Zeit besonders! Die Dame wohnt für die nächsten zwei Wochen bei mir, -was sich ganz gut trifft, da mein Mitbewohner/Vermieter gerade in Canada ist ... dementsprechend werde ich in den nächsten Tagen hier etwas weniger schreiben.
Aber ich kündige jetzt schon einmal an: Seit einigen Wochen fotografiere ich meine eigenproduzierte Kochkunst, deswegen rechnet schoneinmal mit einer fotografischen Wok-Vernissage...